Atomium – sollte nur ein paar Monate halten, steht aber schon seit 62 Jahren

Die Expo 1958 in Brüssel war die erste Weltausstellung, die nach dem zweiten Weltkrieg stattgefunden hat. Die teilnehmenden Länder wollten präsentieren, wie sie sich seit diesem blutigen Konflikt weiterentwickelt haben sowie, wie sich ihr Wohlstand entwickelt hat. Mehr als 40 Länder haben an dieser Ausstellung teilgenommen und über 40 Millionen Menschen konnten sich von April bis Oktober eine Menge dieser interessanten Exponate in einzigartigen Pavillons anschauen.

Zum Symbol dieser Brüssel Expo ist ein Stahlgebäude geworden – das Atomium. Es sollte die Grundzellen eines Eisen–Kristallgitters – 165mal vergrößert, darstellen. Das Atomium haben der Ingenieur André Waterkeyn und die Architekten André und Jean Polak entworfen. Die Spitze des Baus reicht 102 Metern in die Höhe und er wird von drei massiven Säulen getragen, die das “Atom” im Boden verankern.

Das ganze Objekt war ein Beispiel der Baukunst dieser belgischen Projektanten und Baumeister. Es ging auch um die Bewunderung der Atomzeit, wie manchmal die 50er Jahre bezeichnet werden. Das Objekt besteht aus neun großen Kugeln mit einem Durchschnitt von 18 Metern, die in der Form eines Würfels mit einer 29 Meter langen Kante angeordnet sind. Die einzelnen Kugeln sind durch zwanzig Korridore verbunden, die jeweils 23 Meter lang sind und einen Durchschnitt von 3,3 Meter haben. Das Atomium ist kein Krümel auch wenn es um das Gewicht geht – es wiegt 2 400 Tonnen.

Das Gerüst wurde aus korrosionsresistentem Stahl konstruiert, die Ummantelung besteht aus Aluminiumplatten. Mit Rücksicht auf die Lebensdauer, die für nicht länger als ein paar Monate geplant wurde, ist dieses Brüsseler Symbol nach ein paar Jahrzehnten angefangen zu verfallen. Im Jahre 2004 wurde das Atomium geschlossen und während der nächsten zwei Jahre renoviert. Die verblassenden Aluminiumplatten wurden durch eine resistentere Stahlvariante ersetzt. Die Reparaturen haben insgesamt 26 Millionen Euro gekostet – Teil der Kosten wurde durch den Verkauf der Aluminiumplatten beglichen. Den Menschen wurde es ermöglicht, so ein einzigartiges Souvenir zu erwerben. Das Atomium dient heute als Museum und als Ausstellungsräumlichkeit, in der höchsten Kugel befindet sich ein Restaurant mit einer Panoramaaussicht auf Brüssel.